B&W 800 D4 – Bowers & Wilkins erneuert die 800 Diamond Serie
Die 800er-Serie markiert traditionell die Spitze des Lautsprecher-Programms von Bowers & Wilkins. Der britische Lautsprecher-Hersteller setzt hier nach eigenen Angaben immer die jüngsten Highend-Technologien ein. So zum Beispiel den Hochtöner mit einer echten Diamant-Membran, der seit Jahren Klang und Optik der 800-Serie prägt und ihr den Beinamen „Diamond“ verschafft. Ab September 2021 wird nun die neue Serie 800 D4 verfügbar sein.
Die Membran des namensgebenden Hochtöners der Serie besteht tatsächlich aus einer hauchdünnen Schicht Diamant. Deswegen dient das aufwendig gestaltete Gitter nicht nur der Optik, sondern vor allem dem Schutz des empfindlichen Hochtöners. | Bild: Sound United
Das ist also bereits die vierte Generation der Serie 800 Diamond. Die Überarbeitungen sind dabei nicht ganz so umwälzend wie beim Schritt von der D2 auf die D3, doch in vielerlei Hinsicht trotzdem beachtlich. Welche neuen Technologien und sonstige Veränderungen es gibt, wie die neuen Modelle heißen und was sie kosten liest du hier.
Continuum-Mitteltöner mit neuer Aufhängung in der neuen 800 D4
Beim letzten Modellwechsel in der 800er-Reihe hatte B&W sich von den charakteristischen gelben Kevlar-Membranen verabschiedet und setzte stattdessen auf das selbstentwickelte Continuum-Gewebe für Mitteltöner und Tiefmitteltöner.
Wo die Continuum-Membran als Mitteltöner eingesetzt wird, ist sie wie gehabt mit der Fixed Suspension“-Technologie (FST) ausgestattet. Hier verschwindet die Gummisicke um die Membran quasi. Neu ist die sogenannte Biomimetische Aufhängung. Üblicherweise sitzt hinter der Membran eines Lautsprechers eine Zentrierspinne aus Gewebe, die eine geradlinige Bewegung der Membran unterstützen soll. In den Chassis der neuen 800 D4 Serie hat B&W diese Gewebe-Zentrierspinne durch eine schlanke Kunstoffaufhängung ersetzt. Diese soll weniger Luftverwirbelungen erzeugen als eine herkömmliche Gewebe-Zentrierspinne und über den gesamten Arbeitsbereich eine linearere Auslenkung ermöglichen.
Die herkömmliche Gewebe-Zentrierspinne ersetzte B&W in den neuen Chassis durch einen flexiblen Kunststoffring, der für eine besser kontrollierte Bewegung der Membran sorgen soll. | Bild: Sound United
Aerofoil-Tieftöner
Für die Tieftöner aller Lautsprecher der neuen 800er Serie nutzt Bowers & Wilkins die bekannte Aerofoil-Membran. Ein speziell geformter harter Schaumstoffkern wird dabei mit einem Carbonfaser-Gewebe überzogen. Laut B&W erreicht man so ein optimales Verhältnis aus hoher Steifigkeit bei möglichst geringer Masse.
Die mächtigen Aerofoil-Tieftöner wurden für die letze Generation der 800 Diamond entwickelt und unverändert in die Serie D4 übernommen. | Bild: Sound United
B&W 800 D4: Neu entkoppelter Hochtöner
Weiterhin verfügen alle neuen 800er-Lautsprecher über das separate Aluminium-Gehäuse für den Hochtöner, das oben auf dem Lautsprecher sitzt. Dieses ist bei den neuen Modellen auf eine Länge von 30 cm gewachsen und nun nicht mehr über einen, sondern zwei entkoppelte Befestigungspunkte mit dem restlichen Gehäuse verbunden.
Das neue „Tweeter On Top“-Gehäuse der Serie 800 D4 ist etwas länger geworden und verfügt nun über zwei bedämpfte Montagepunkte. | Bild: Sound United
Gehäuse-Upgrade für die kleinen D4-Modelle
Die Regal-Box B&W 805 D4 und die kleine Standbox B&W 804 D4 erfahren im Zuge der Überarbeitung die größte Veränderung. Ihre Gehäuse sind ab sofort nach dem gleichen „Reverse Wrap“-Prinzip konstruiert wie schon die der größeren Lautsprecher der Serie. Dabei sitzt hinter der Schallwand des Lautsprechers eine massive Aluminiumplatte zur Bekämpfung unerwünschter Resonanzen. Zusätzliche Matrix-Versteifungen im Inneren sowie die neuen Gehäusedeckel aus Aluminium sollen die Stabilität aller neuen 800er-Lautsprecher verbessern.
Alle Lautsprecher der neuen Serie 800 Diamond D4 haben nun einen mit Leder bezogenen Gehäusedeckel. | Bild: Sound United
Neue Farbe und Verbesserungen im Detail
Mit der Einführung der Serie 800 Diamond D4 hat Bowers & Wilkins auch eine vierte Farbvariante vorgestellt. Neben Schwarz Hochglanz, Weiß und Satin Rosenut sind alle Lautsprecher der Serie nun auch in Satin Walnuss erhältlich. Die oberen Deckplatten der Lautsprecher werden mit echtem Connolly-Leder veredelt. Die dunklen Gehäuse (Schwarz, Rosenut) werden dabei mit mit schwarzem Leder, die hellen Gehäuse (Weiß, Walnuss) mit hellgrauem Leder kombiniert.
Das größte Update haben die kleineren Modell der Serie, die 805 D4 und 804 D4 erfahren. Sie verfügen nun über die gleiche aufwendige Gehäusekonstruktion samt Alu-Rückseite wie die größeren Modelle. | Bild: Sound United
Wie die anderen Boxen der Diamond D4 Serie hat B&W nun auch die 804 D4 mit nach unten abstrahlenden Bass-Reflexöffnung ausgestattet und den ganzen Lautsprecher auf einen massiven Aluminiumsockel gestellt. Stabilere Spikes tragen dem höheren Gewicht dieser Konstruktion Rechnung. Alle anderen 800er Modelle sind übrigens weiterhin mit der praktischen Kombination von Rollen und Spikes ausgestattet. Das erleichtert Auspacken und Positionieren der schweren Lautsprecher enorm.
Der deutliche Mehraufwand bei der Konstruktion des Gehäuses schlägt sich auch deutlich im Preis der 805 D4 und 804 D4 nieder. | Bild: Sound United
B&W 800 D4: Neue Serie, neue Preise
Es ist nicht überraschend, dass der fast schon verschwenderische Umgang mit Hightech und Material sich im Preis der Lautsprecher niederschlägt. Und so nutzt Bowers & Wilkins den Modellwechsel für Preisanpassungen, die von moderat (801 D4, + 17%) bis happig (804 D4, +39%) reichen. Fairerweise muss man aber auch sagen, dass die kräftigen Preiserhöhungen bei 804 D4 und 805 D4 eben auch mit einer deutlich aufwendigeren Konstruktion einher gehen.
Preisvergleich 800 Diamond D4 vs. D3
- B&W 801 D4: UVP 35.000 € (war: 30.000 € [800 D3])
- B&W 802 D4: UVP 26.000 € (war 22.000 €)
- B&W 803 D4: UVP 20.000 € (war: 17.000 €)
- B&W 804 D4: UVP 12.500 € (war: 9.000 €)
- B&W 805 D4: UVP 8.000 € (war: 6.000 €)
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